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Tag 10: Ab nach Portugal: Leuchate - L'Escala

Ein bisschen Pyrenäen
Ein bisschen Pyrenäen

Heute war der Wind mein Freund! Vielleicht wird das doch noch was mit uns Zwei. Wir werden sehen. Die ersten Kilometer bin ich nur so dahin geflogen. Außerhalb der Städte bin ich manchmal 30 kmh gefahren ohne viel tun zu müssen. So liebe ich das!!!

Bevors dann in die Hügel ging, musste ich mich aber noch stärken und bin an den nächsten Supermarkt hin. Leider keine so geile Idee Samstag um 11 Uhr gehen wirklich alle Urlauber und Einheimische einkaufen. Alles hat ewig gedauert und die ganzen Gänge waren mit Leuten vollgestanden. Naja am Ende hab ich das bekommen was ich wollte und danach ging's noch ein bisschen weiter. Bevor es dann in die Berge ging!!! Ich musste von 0-500m hoch, auf 25km Strecke. Bevor das los ging hab ich noch ordentlich gefuttert, damit ich genug Energie hab und das Zeug nicht umsonst, wieder den Berg hoch schleppe. Der letzte Anstieg ging 10km auf einer geteerten Pass Straße nach oben wirklich cool. Mein persönliches Alpe d'Huez ;). Irgendwie ein schönes Highlight mit dem ich meine persönliche Tour de France beenden darf. Natürlich bin ich ganz schön ins schwitzen gekommen und wäre gerne früher oben gewesen. Aber der Ausblick war cool. Zurück zuschauen nach unten ins Tal, wo man die letzten Tage her gekommen ist. 

Oben am "Cole de Panissars" gabs einen Militärfriedhof aus dem ersten Weltkrieg. Wer macht sowas dort hin, frag ich mich. Leider war der Weg, wo es wieder runtergeht, wirklich schwer zu finden. Es ging über einen kleinen Feldweg auf der spanischen Seite wieder runter. Ich hab mich schon mega gefreut auf eine coole Abfahrt, schön mit Teer und coolen Kurven. Aber nein ich sollte die schlechtesten Radwege, die ich je gefahren bin vorfinden. Nicht mal die Türkei oder Bulgarien waren so schlecht. Alle Wege über Felsen und total ausgewaschen dann mit feinen Sand wieder aufgefüllt, aber nur wo es gar nicht mehr ging. Ich wäre dort mit nem Bulldog nicht gefahren. Ein Jeep keine Chance. Über Rampen die so steil waren, dass ich beim schieben kaum das Rad drüber gebracht hab. Alles sandig und Geröll. Und natürlich runter, runter mal rauf und runter. Am Ende haben mir die Hände vom ganzen bremsen geschmerzt. Ein Spanngurt ist ins Hinterrad gekommen und zum Glück abgerissen. So wurde schlimmeres verhindert. Meine Klicker gingen zum Glück 2 mal auf, als sich mein Vorderrad im weichen Sand in einer Kurve vergraben hat, damit ich einen Sturz verhindern konnte. Es ist also alles halb so wild. Ich war nur nicht drauf eingestellt. 

Was ist mir in Spanien direkt aufgefallen?

Schilder können die Spanier. Aber Wege sollten sie nochmal üben. Vielleicht gab's fürs Schilder aufstellen Geld und dann hat das halt einer gemacht. Der hat nen Rucksack bekommen und wurde mit den Schildern losgeschickt und bitte nicht überlegen, ob dort Bike-Packer drüber kommen. Hauptsache zu Fuß klappt's. Es nennt sich ja nur EuroVelo 8 Radweg. Hat also nichts mit Fahrrädern zu tun. Gott hab ich die ersten 15 km ganz Spanien verflucht!!!

Danach gings aber wieder ordentlich weiter. Radwege wie bei uns. Schotter nicht geteert. Also Frankreich und die Schweiz waren da schon erste Sahne. 

Heute hatte ich 2 mal aufmerksame Franzosen, die mich nicht über den Haufen gefahren haben, als ich wieder mal nicht geschaut hab, wie ich gegen die Fahrbahn gefahren bin. Das mit der Navigation ist echt so eine Kiste, vor allem in Städten. Aber jeder konnte zum Glück noch rechtzeitig bremsen und ich bin heil geblieben ;) 

Insgesamt bin ich heute 147km gekommen bis nach L'Escada, das hat auch vollkommen gereicht. Nachdem ich angekommen bin, ging's noch eine Runde abkühlen im Meer. Spanisches Meer ist eindeutig wärmer als französisches :). Danach noch direkt am Rückweg eine Pizza essen, damit morgen wieder Kräfte zur Verfügung stehen.

Was ich sagen muss, es ist verdammt viel los. Jede Promenade ist mit Menschen überfüllt und überall ist Stau. Und in Holland kann keiner mehr wohnen, die sind alle hier! 

Da bin ich gespannt, ob mich der Radweg, weitgehend von dem ganzen Trubel fernhält oder ob ich direkt wieder Teil davon bin, wie in Frankreich. Wir werden sehen und ich werde berichten. Heute geht ein wirklich schöner Tag zu Ende. Ein paar kleine Schwierigkeiten, aber die waren zu ertragen. Möge der Wind Morgen wieder mit mir sein. Damit es wieder heißt: Setz die Segel es bläst uns nach Portugal! 

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