
Ich bin am Meer!!! Wieder einmal. 151km musste ich heute zurücklegen, bis nach Carnon. Ich hab das Mittelmeer erreicht. Das war ein Meilenstein auf meiner Reise! Wie geil! Ich bin gerade auch gleich noch reingesprungen, nachdem mein Nachtlager auf einem Campingplatz steht. Mit Velofahrer Preisen. Direkt am Meer für 16,50€ und das in der Hauptsaison. Top!
Damit bleibt der teuerste Campingplatz, der Platz in Genf direkt am Genfer See mit 26€. Ich werde berichten, ob es mal noch teurer wird.
Nachdem der gestrige Tag doch ganz schön angestrengt hat, hab ich heute einfach darauf gehofft, das es einfach mal läuft. Und siehe da. Rückenwind oder zumindest fast. Mega geil, wenn man einfach Kilometer geschenkt bekommt. Da trau ich mich auch nimmer absteigen und versuch so lange im Sattel zu bleiben, wie es die Kraft zulässt. Der schöne Rückenwind könnte ja genauso schnell drehen oder ganz aufhören ;).
Dazu gab's heute bayrischen Himmel, schön in weiß blau. Damit wurde es nicht so warm und war wirklich angenehm.
Die Nacht war zwar scheiße, aber dafür der Tag wirklich sehr schön. Kaum anstrengend und ich konnte wieder zu Kräften kommen.
In der Nacht hat es immer wieder leicht geregnet und der Wind ist immer wieder in mein Zelt gepfiffen. Dazu hab ich immer irgendwie komische Träume und auch Albträume. Und das beste meine Zeltnachbarn haben um 4 Uhr in der Nacht ihr Zelt abgebaut und sind mit Licht und Warnwesten in den Tag gestartet. Verrückte Leute gibt's. Hoffentlich komm ich nicht noch auf solche Ideen.
So konnte ich heute erst um 8 Uhr wieder aufstehen und alles zusammen packen.
Mein erstes Ziel heute war Avignon. Diesmal aber auch wirklich. Das ging wirklich leicht. Und ich hab mir den Palast der Päpste und die Brücke die nur noch halb über die Rhone ragt angesehen.
Danach ging's immer weiter und weiter Richtung Meer. Das große Etappenziel. Ab Avignon gibt es einen Kanal bis ins Meer an dem der Radweg kerzengerade entlang führt. Nicht gerade mega spannend aber immerhin ohne Wind. Aus den Weinfeldern wurden nach und nach überschwemmte Wiesen auf denen Wasserbüffel weideten. Überall am Straßenrad wuchs das Schilf meterhoch.
Irgendwie ein bisschen unwirklich alles. So radelte ich, und radelte ich immer weiter Gen Süden. Kurz vor dem Meer bei "Aigues-Mortes" gönnte ich mir 2 leckere Muffins und richtig viel zu trinken. Danach wurden die letzten 30km in Angriff genommen.
Als ich direkt am Meer war hat man das sofort gemerkt. Salzberge und Meeresluft kamen mir schon entgegen je näher ich kam. Als ich dann endlich ankam, wurde es richtig voll. Ich meine so richtig voll. Totales Verkehrschaos weil alle um 18 Uhr vom Strand zurück wollten. Zum Glück war ich mit dem Rad unterwegs, damit ich die ganzen Staus umkurven konnte und nicht ewig warten musste. Dafür muss ich jetzt dauernd Strandgängern und Urlaubern ausweichen.
Ich muss schon sagen es fühlt sich komisch an, wenn alle im Urlaub sind und du dir so ein Projekt freiwillig auferlegst. Ich hoffe ich kann stark bleiben und das ausblenden.
Hinzu kommt ein ganz schöner Wind am Meer. Mal schauen was die nächsten Tage noch bringen werden und ich meine Route vefluche oder lieben werde. Als ich am Campingplatz ankam, bin ich direkt in die Badehose gesprungen, die ich natürlich nicht dabei habe, und ab ging's ins Meer. Sau kalt aber das war mir sowas von egal und zum runterkühlen hilft es auch. Sau cool. Ich bin von Zuhause bis ans Mittelmeer gefahren, das machen andere nicht mal mit ihrem Auto. Schon ein bisschen unwirklich.
Normalerweise schwitze ich in der Nacht wie Sau und trinke 1l Wasser. Vielleicht brauche ich das ja heute nicht. Wir werden sehen.
Jetzt hab ich mir noch eine Platte Fisch und Meeresfrüchte gegönnt und werde mich langsam ins Bett verkümmeln.
Immer unter der Beobachtung von mir selbst. Langsam komm ich näher an mein eigenes Ich glaube ich. Zumindest passiert irgendwas in mir was echt schwer zu fassen und erklären ist. Die Tage vergehen auch schneller mittlerweile und ich glaub so eine Fahrrad Meditation macht irgendwas mit einem.
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