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Tag 4: Ab nach Portugal: Solothurn - Morges (Genfer See)

Genfer See
Genfer See

Ich sitze hier auf einer Bank direkt am Genfer See und bin rundum glücklich. Traumhaftes Abendwetter. Es ist warm und vor allem ich bin frisch geduscht. Ich liebe es! Das ist so geil nach all den Strapazen!

Heute erwähne ich nur kurz den Wind. Er war wieder mal bis ca. 18 Uhr da und es war kein Rückenwind. Außer 500m. Das ist schon geil wenn man kaum noch treten muss. Vielleicht komme ich noch in diesen Genuss.

Gestern Abend hab ich mich noch mit Marcel meinem Zimmer Genossen gut unterhalten und am Morgen haben wir zusammen gefrühstückt. Er will heute noch 160km nach Hause fahren. Er war mit der Familie im Urlaub und er fährt mit dem Rad zwei Tag vom Wallis in Richtung Zürich See nach Hause. Ganz schön übel vor allem muss er in 2 Tagen 4000 Höhenmeter machen.

 Er hat treffend festgestellt immer wenn er Rückenwind hat, habe ich Gegenwind:) So ein Mist. Aber wenigstens einem von uns nützt es. 

Jetzt hab ich den Wind doch nochmal erwähnt...

Heute wurde ein richtig geiles Fahrrad Wetter! Angenehm warm und ich konnte mit T-Shirt fahren. Und die Radwege waren top ausgebaut. Insgesamt wurden es 149 km bis nach Morges am Genfer See. 

Am Anfang ging es noch 30km die Aare entlang bis ich dann an den Bieler See kam. Da ging's zu sag ich euch. Sonntag und See bei schönem Wetter. Wer kennt das nicht vom Brombachsee. Das war schon interessant wie so E-Bike Fahrer Fahrrad fahren. Da ist besser mit Motor, ansonsten würden sie einfach stehen bleiben und umfallen. 

Das sollte sich eigentlich erst am letzten Stück weg vom Neuenburger See komplett ändern.

Vom Bieler See bis Ende Neuenburger See war echt viel los. Sonntags tu ich mich nicht so leicht, weil alle mit Familien und Freunden unterwegs sind und irgendwie ist das ein blödes Gefühl, wenn man so ganz alleine seine Sonntage verbringt.

Die Strecke an den Seen entlang war einfach ein Genuss. Ein super Radweg. Tolle Wegführung, gute Raststationen mit Frischwasser und natürlich Cafés und Restaurants en masse. Nur sollte man Komoot und meiner Planung nicht immer glauben, sonst steht man auch mal Mitten im Schilf und muss schieben, weil der Weg nur noch auf einem total kaputten Steg besteht.

Ich muss sagen heute hab ich mir super Pause Plätze gegönnt und echt ein wenig gebummelt. Das hab ich mir aber für Sonntag verdient 😀. Als ich in Yverdon-des-bains am Ende des Neuenburger See war. Hab ich beschlossen die letzten 50km bis Lausanne heute noch durchzuziehen. Ich hab auch die vorgeschlagenen Route von den Schweizern genutzt und auf meine eigene verzichtet. Das heißt Schilder lesen und entdecken. Irgendwie war ich da echt nicht gut drin oder die haben einfach zu kleine und zu wenige aufgestellt. Ich bin bestimmt 5 mal umgekehrt weil es doch nicht weiter ging. Am Ende hat alles geklappt. Ich musste noch mal durch Feld Wald Wiesen und einige Hügel hoch. Es war das komplette Gegenteil vom Tag. Kein Mensch war mehr auf der Strecke. Ich hab auf 50km keinen Radreisenden gefunden. Verrückt so ein Kontrast. Und weil ich wieder mal nicht aufgepasst hab, wäre ich auf gerade Strecke vor lauter horchen ob was quietscht, fast vom Fahrrad gefallen. Ich bin von der Straße runter gefahren und konnte das Rad gerade noch halten. Kerzengerade Strecke 3km lang und dann sowas. Kein Mensch um mich rum. Man sollte echt immer wachsam sein.

Heute haben sich auch noch die Schilder geändert. Ich bin jetzt in der französischen Schweiz und ich tue mich echt schwer manches zu verstehen.

Irgendwie sieht alles von Häuser über Straßenzustand anders aus. Entweder bilde ich mir das ein oder es ist nicht mehr so gepflegt wie im deutschen Teil der Schweiz. Vermutlich denke ich mir ich bin schon in Frankreich und das muss natürlich anders aussehen. Wahrscheinlich spielt mir da mein Kopf einen Streich. 

Jetzt genieße ich den Sonnenuntergang, werde gemütlich Reste essen. Und mich über einen fast perfekten "Velo" Tag erfreuen.


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