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Tag 2: Ab nach Portugal: Ersingen - Immendingen

Oberes Donautal
Oberes Donautal

Es beginnt gerade wieder mal zu regnen, während ich diese Zeilen schreibe. Gerade noch rechtzeitig konnte ich mein Zelt aufstellen und alles dicht machen. Ich sitze hier auf der Kiosk Terrasse schön geschützt und freu mich auf meinen Cheeseburger mit Pommes. Den hab ich mir heute sowas von verdient! 

Heute bin ich einfach nur froh angekommen zu sein. Am Ende ging es 144km weit. Der Wind hat mich heute fertig gemacht. Jede Energie hat er mir geraubt! Nur die letzte Stunde hatte ich ein wenig Glück und wurde von den Felsen geschützt. Aber zu diesem Zeitpunkt konnte ich, aber nichts mehr zulegen und bin einfach nur froh, das ich angekommen bin auf meinem Zeltplatz. 

Zum Start hat mich endlich die Sonne begrüßt. Endlich Sommer. Das wird ein perfekter Tag dachte ich mir. Eine Stunde später musste ich in Ehingen wieder meine Kürbis gelbe Regenjacke für eine Stunde auspacken. Regen und Gegenwind genau mein Ding. Zum kotzen.

Zum Glück kam ab 11 Uhr wieder die Sonne raus, nur der Gegenwind wurde immer stärker. So hab ich mich bis auf 60km gekämpft bis ich einen Eis und Getränke Automat fand und spontan beschloss Pause zu machen. Sowas ist echt geil und Gold wert für Radler. In der Zeit, in der ich Mittag gemacht hab, haben weitere 6 Fahrradfahrer angehalten. Vielleicht sollten wir sowas in Sola auch aufstellen.

Leider hat mich bei der Weiterfahrt eine Biene in den Oberschenkel gestochen, weil ich sie auf der Tasche nicht gesehen hab und ausversehen zerdrücken wollte. Aber halb so wild sieht aktuell nicht schlimm aus.

Danach ging's weiter Richtung Sigmaringen und diese Kilometer sollten so gar nicht klappen. Ein scheiß Kampf. Nichts ging. Gegenwind wie Sau immer leichte Hügel rauf und runter. Das auf und ab und der Wind haben mich heute wirklich kaputt gespielt.

Ich war einfach nur froh als ich das Ortsschild von Tuttlingen gesehen hab. Da wusste ich es sind noch 7 km und die Rolle ich im Notfall auf einer Arschbacke bis Immendingen. 

Aber jetzt mal zum schönen. Der Radweg ist hier der absolute Hammer. Top ausgebaut und die Natur traumhaft. 

Ich hab heute ungefähr 200 Störche gesehen. Auf einem Feld waren alleine schon 52 Stück. Und ich dachte die gibt's nemmer oft. Nichts anderes hab ich so oft gesehen wie Störche heute. Störche zählen zur Ablenkung ist auf jeden Fall ne nette Abwechslung. 

Der Radweg im Oberen Donautal führt an Felsen Burgen und Wiesen mit Kühen vorbei. Wirklich traumhaft. Ein bisschen wie bei uns im Altmühltal. Wirklich sehr schön!!! Dafür kann man nur 5 Sterne geben.

Außerdem gibt's hier ewig viele Zeltlager. Manche haben 30 große Zelte dabei. Echt krass. Sowas sollten wir uns vielleicht in Sola auch überlegen. 

Rundum war das heute ein leidenswerter Tag. Diese Tour fordert mich wirklich schon von Anfang an, obwohl ich hier eher leichte Abschnitte fahre. Ich hoffe nur es läuft besser, wenn es schwere Etappen werden. 

Mir tut mein Hintern weh, meine Beine fühlen sich wie Blei an und mein Handgelenk schmerzt. 

Na hoffentlich ist das morgen wieder besser! 

Ich werde mir jetzt noch eine Apfelschorle gönnen und mich freuen und stolz sein, dass ich das heute durchgezogen habe. Bevor es dann in mein nasses Zelt klettere.

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Kommentare: 3
  • #1

    Melli (Freitag, 28 Juli 2023 20:14)

    Super, dass du dich so durchgekämpft hast. Aufgeben ist ja sowieso keine Option. � Ich bewundere deinen Ehrgeiz ungemein. Da bin ich stolz wie Sau, wenn ich 1200 m am Stück in 1h schwimme und du fährst unter so bescheidenen Bedingungen 144 km Rad. Bleib dran und wenn es richtig hart kommt dann erinnere dich daran wie es war, wenn du deine vorherigen Touren beendet hast. Du rockst das �

  • #2

    Stivi (Freitag, 28 Juli 2023 21:22)

    Danke für die Worte.
    Genau. Aufgeben ist keine Option. Morgen ist wieder ein neuer Tag!

  • #3

    Thea (Freitag, 28 Juli 2023 21:59)

    Servus, Respekt - das hört sich ja sehr abenteuerlich an - toi toi toi - du hast ja noch einige km vor dir.