Heute sind es knapp 140km und ich übernachte in einem kleinen Hotel am Rande von Vidin.
Der Tag gestaltete sich, nach einer unruhigen Nacht (Ich glaub ich hab mich überfressen. Weil zu viel Essen für zu wenige Taschen da war, hab ich einfach alles was nicht rein passte gefuttert) sehr einfach, so dass ich schon um 16 Uhr meine Kilometer zusammen hatte. Wirklich ganz ungewohnt, aber dadurch kann ich mich besser erholen und auf den morgigen Tag mit vielen Höhenmetern vorbereiten.
Spannendes gab es heute nicht, auf der ganzen Strecke. Ich bin in Orsova aufgestiegen und nach 2km direkt auf die Bundesstraße gefahren. Da pfiffen mir die LkW erst mal nur so um die Ohren. Daran musste ich mich erst wieder gewöhnen. Aber es sollte sich den ganzen Tag nicht mehr ändern. Es gibt hier nen schmalen Streifen neben der Fahrbahn den ich nutzen kann für mich. So können die LKW ohne Störung an mir vorbeidüsen. Auffällig war heute das nach Rumänien und Bulgarien, Deutsche Autokennzeichen den 3. Platz in meinem persönlichen Ranking machten. Es waren bestimmt so 10 Stück die mich überholt haben. Ansonsten hab ich noch einen Dänen, 2 Türken und 2 Esten gesehen. Ihr seht schon auf so einem öden Stück muss man sich irgendwie die Zeit vertreiben.
Seit Turnu Severin haben auch die Berge aufgehört und das Land ist in eine große Ebene, soweit man schauen kann, aufgegangen. Eine Straße und ansonsten alle 10km eine Ortschaft und rundum abgeerntete Felder. Die Landschaft hat sich total gewandelt. Was aber mega auffällig war, sind die Müllberge die im Straßenrand liegen. Alles voller Plastik, Dosen oder Glasflaschen. Das hat auch nichts mehr mit einem Versehen zu tun. Das wird einfach aus dem Fenster geworfen oder abgeladen. Wirklich sehr hässlich. Heute hab ich auch die ersten ca. 10 toten Hunde am Fahrbahnrand entdeckt. Hier glaub ich hält man nicht mal an, wenn man einen über den Haufen fährt. Also wegräumen tut sie schon mal sicher keiner.
Nach 25km hab ich dann Turnu Severin erreicht unser Endpunkt der Kajaktour vor 9 Jahren. Ich kann mich noch wie gestern erinnern, als der Mari sagte:
"Ich steige nie wieder in dieses ver*** Kajak ein". Von hier aus haben wir damals den Zug nach Constantia genommen, so dass wir doch noch am Schwarzen Meer angekommen sind.
Das ist schon krass, dass ich jetzt mit dem Fahrrad auch schon so weit gekommen bin. Und ich bin ja noch nicht mal bei der Hälfte meiner Strecke.
Es ging nur über Landstraße und am Ende über die Donaubrücke bei Vidin nach Bulgarien. Ja ich habe heute Bulgarien erreicht. Yeah!!! Ein weiteres Land auf meiner Rubbelkarte, dass ich freirubbeln kann. Bis jetzt hat sich nicht viel verändert zu Rumänien, muss ich sagen. Die alten Plattenbauten, am Eingang einer Stadt gibt's hier auch, wie in Rumänien oder Serbien. Also nicht wirklich sehr einladend, zur Begrüßung. Wir werden sehen, was noch alles kommt. Ich werde einige Tage in Bulgarien verbringen und einmal quer durchs Land radeln.
Wenn das Wetter so bleibt, wie heute, kann ich mich nur freuen. Windstill und bis zu 20 °C hat es heute. Die Nächte sind aber sau kalt. Darum bin ich auch in einem Hotel abgestiegen.
Jetzt wird erst mal geduscht und die Beine hochgelegt. Mal schauen was ich mir zum Essen besorge. Auf ein neues und die Hälfte der Strecke, wenn Morgen alles rund läuft.
Kommentar schreiben