
Heute sind es letztendlich 152km geworden. Kilometer die mir alle Nerven und Kraft gekostet haben.
So eine scheiß Strecke. Los ging's durch Belgrad. Hier ging's eigentlich noch. Schön auf Radwegen um die Stadt herum, aber so dass man wirklich gar nichts sehenswürdiges entdecken konnte. Eigentlich hätte ich mit nem Aufzug von einer Brücke direkt an den Radweg kommen sollen. Natürlich hat der nicht funktioniert und ich musste mein Rad über die Treppe runter balancieren. Zum Abschluss aus Belgrad durfte ich dann noch auf der 4 spurigen Straße ohne Seitenstreifen über die Donaubrücke radeln. Also Fahrrad freundlich ist was anderes.
Danach ging es weiter auf dem Damm. Nur leider war der mega schlecht geschottert oder es war ein Feldweg. 30km Höllentrip für den Hintern und Gegenwind hatte ich auch noch dazu. Wie ich dann in Starcevo angekommen bin, hab ich mir vorne nen Plattfuß eingefangen. Also alles vom Fahrrad runter neuer Schlauch rein und Gepäck wieder drauf. Da lagen meine Nerven für heute schon ein bisschen blank. Und aus der Stadt raus kam wieder dieser scheiß Damm mit Feldweg und Schotter Schlaglöcher. Es war mehr Schlagloch an Schlagloch aneinander gereiht, als dass man hier vernünftig Fahrrad fahren konnte.
Erst auf den letzten 20 km war wieder normale Straße angesagt.
In der letzten Stadt vor der Grenze hat mich eine ältere Frau angesprochen und zwar auf deutsch. Total cool. Ihre Vorfahren sind vor 200 Jahren nach Serbien gekommen und sie hat deutsch noch von ihren Eltern gelernt. Das war ein schönes Gespräch in gewohnter Sprache. Ansonsten kann ich hier ja oft nichts lesen, weil die Schrift auch noch anderes ist.
Danach hab ich es echt mit letzter Kraft, Milka Schokolade sei Dank, über die Grenze geschafft. Trotz der super anstrengenden Strecke, Belgrad und dem Platten, bin ich heute mega stolz auf mich, dass ich durchgezogen habe. Heute war mein Kopf mein größter Feind am liebsten hätte ich bei km 70 schon mein Nachtlager aufgeschlagen.
Apropos Nachtlager, heute wird in der Wildnis von Rumänien an einem kleinen Fluss übernachtet. Ich hoffe mich besuchen in der Nacht irgendwelchen wilden Tiere. Die wilden und freilaufenden Hunde gehen mir ganz schön auf die Nerven.
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Satzi (Freitag, 01 Oktober 2021 19:54)
Das mit den wilden freilaufenden Hunden hätten wir trainieren können ;-)
Franziskus - Francis (Freitag, 01 Oktober 2021 21:45)
Stevie, du schreibst super lebendig und humorvoll...gefällt mir sau guad! Hammer Etappe heute.. du kannst stolz auf dich sein..!! Pass gut auf heut Nacht...�
Beste Grüße
Helmut H. (Samstag, 02 Oktober 2021 08:18)
Und die vampire?
Stivi (Samstag, 02 Oktober 2021 22:18)
@ Helmut. Für Vampire und Bären bin ich glaube ich in der falschen Ecke von Rumänien.
Stivi (Samstag, 02 Oktober 2021 22:19)
@ Satzi : So viele Hunde hätten wir mit dem idefix gar nicht simulieren können. Der wäre danach am Zahnfleisch daher gekrochen. :)