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Tag 7: Budapest - Baja

Kuhherde im Nirgendwo
Kuhherde im Nirgendwo

Heute Stand das Tagesmotto: "Machen ist wie Wollen, nur krasser". Den Spruch hab ich am Campingplatz beim Zähneputzen an der Tür gelesen. Fand ich sehr zutreffend.


Ansonsten bin ich heute nicht gut rausgekommen. Schlecht geschlafen, weil es die halbe Nacht geregnet hat, aber was soll's. Wir wollen ja ein großes Ziel erreichen und dafür muss man jeden Tag aufstehen und kämpfen. Wenigstens das Wetter hat mitgespielt und es wurde 24°C warm. 

Erst mal musste ich mir zu Beginn, den Weg aus Budapest raus, suchen, was gar nicht so leicht war. Einmal fast von einem Auto überfahren und über wilde Buckelpisten Radwege, hab ich es dann doch geschafft.

Danach ging es so weiter, wie der Weg nach Budapest rein. Alles Tip top und an den Donau Promenaden vorbei. Ich glaub es stehen hier viele Wochenendhäuser an der Donau. Es war nämlich alles ziemlich verlassen. Aus dem schönen Radweg wurde, aber dann schnell Schotterweg und aus Schotterweg auch immer wieder Feldweg. Manchmal war das schon eine irrwitzige Streckenführung!

An einer Stelle bin ich nicht weitergekommen, weil ein Betonmischer den Weg blockiert hat und gerade betoniert wurde. Da stand ich nun dumm da. Mein Rad musste mit dem Gepäck über den Zaun gehievt werden. Die ersten beiden Versuche scheiterten. Das Ding ist echt schwer oder ich einfach zu schwach. Beim dritten Versuch half mir dann eine nette Ungarin und gemeinsam, haben wir mein Rad über den Zaun bekommen und die Fahrt konnte weitergehen. Ich hab mich noch herzlich bedankt, aber ich glaub sie hat kein Wort verstanden.

Wie ich dann über eine Brücke bin, ist mir so ein verrückter, wie ich begegnet, der Erste seit Bratislava. Er hat mich direkt angesprochen, wo es hingeht und wir haben uns gut unterhalten, er hat mir noch einige Tipps für meine Route gegeben, weil er gerade aus meiner Richtung kommt und in Richtung Österreich, nach Hause fährt. Zum Abschied hat er mir gleich noch seine Fahrradkarte geschenkt, damit ich durch Ungarn ohne Probleme komme. Das war wirklich total nett!

Nach 20km hab ich sie echt gebraucht , und sie konnte mir helfen, den richtigen Weg zu nehmen. Manchmal hat man einfach Glück.

Ansonsten ging es heute sehr viel durch ländliches Gebiet. Von Dorf zu Dorf, und immer wieder an die Donau, wieder weg davon und leider auch für 30-40km auf die Bundesstraße. Wie ich es gewohnt bin , ein LKW nach dem anderen , aber bei Sonnenschein halb so schlimm. Die ungarischen Straßenverhältnisse sind echt krass. Die Bundesstraße war meistens nicht besser beieinander wie in Sola der Huftweg. Schlaglöcher, Spurrillen 10cm tief, da musst ich echt aufpassen und dauernd allem ausweichen. 

Am Ende bin ich nochmal 50km Damm gefahren, da war die Strecke besser beieinander, alles top geteert und nur für mich. Kein Mensch fährt hier Fahrrad, geschweige denn man trifft Reisende. Wenn dann trifft man wen, nah bei einer Stadt, aber mitten im nirgendwo, gehört einem alles alleine. Seit Bratislava hat sich auch das Verhältnis von E-Bike Fahrern zu normalen Radfahrern umgekehrt, in Deutschland und Österreich fahren mittlerweile 90% E-Bike. Hier fährt 10% vielleicht E-Bike. Jetzt könnte man sagen wir Deutschen sind ganz schön faul 😉, aber ich glaub das liegt einfach am Lebensstandard, der bei uns höher ist.

Insgesamt bin ich heute 174km gefahren. Ich liebe es wenn Pläne aufgehen. So hab ich mir das gestern ausgerechnet.

Heute bin ich ganz schön platt und nach dem Essen und Duschen geht's früh ins Bett. Damit morgen wieder ein schöner Tag wird.

Morgen werde ich dann Serbien erreichen und Ungarn nach 3 Tagen verlassen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Kimo (Mittwoch, 29 September 2021 07:29)

    Remember, I warned you about the crazy Hungarian bike paths!
    lol