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Tag 26: Ab ans Nordkap, Karasjok

Grenzschild Norwegen
Grenzschild Norwegen

Unglaublich ich bin in Norwegen! Endlich im letzten Land dieser Reise angekommen. Der Grenzübergang war total unspektakulär. Nur das Schild dtand da, mehr nicht. 1km vorher war noch ne kleine Hütte mit Zoll gestanden. Naja wer fährt hier oben schon über die Grenze.

Ich hatte mir gestern überlegt heute meinen Rekord zu brechen, aber nur wenn die Verfassung stimmt. Heute morgen, wie ich aus dem Schlafsack gekrabbelt bin, war meine Verfassung alles andere als gut. Alles hat mir weh getan und ich hab die Augen kaum auf bekommen. Diese verflixten Moskitos haben mir einen tollen Empfang bereitet und mir riesengroßen Spaß beim zeltabbau gemacht. Heute hätte ich echt so ein Imkerkostüm gebraucht. Die Viecher nerven nur noch! 

Also lieber schnell aufs Rad, wenn auch noch nicht fit, als irgendwo rumstehen und zerstochen zu werden. Jetzt versteh ich auch warum hier nie jemand draußen rumläuft. Das hält doch kein Schwein aus. 

Gleich zum Start hat mich ein Rentier empfangen. Hatte echt ein krasses Geweih, und so gar keinen Bock von der Straße zu gehen, als ich ankam. Es kämpfte auch mit den Mücken, wie ich. Nicht mal klingeln hat es aufgeschreckt, also hab ich das Rentier umfahren. Sowas ist mir auch noch nicht passiert. 😉

Heute hab ich auch vor dem Start im Zelt gefrühstückt damit ich weniger Pausen machen muss, cmit den Mücken!

Wie ich mich dann nach 20km langsam warm getreten habe, wurden die Beine und der Kopf immer lockerer und langsam wurde mir klar, dass es heute mit dem Rekord klappen könnte. Uhrzeit war auch okay, obwohl es ja eh nie dunkel wird. Aber irgendwie kann ich das mit der Uhrzeit nicht ablegen. Spätestens um halb neun möchte ich immer ankommen. Komische Angewohnheit...

Die Landschaft hat sich jetzt auf den letzten 60km endlich mal wieder verändert. Es gibt jetzt endlich wieder Berge und es geht rauf und runter und am Ende bin ich 50km einem wilden Fluss gefolgt. Das hat Spaß gemacht, weil sich durch die Kurven immer Abwechslung ergeben hat. Dann vergeht die Zeit wie im Flug. Zwischendrin bin ich noch von 2 Hunden, also nicht so Schoßhunden, sondern eher Kaliber Schäferhund, Husky Mischung verfolgt worden. Zum Glück gings bergab. Aber die waren ganz schön schnell und sind 400-500m neben den Rad einer links und einer rechts hergerannt und haben mich angebellt, bevor sie aufgegeben haben. Da ist mir mal kurz das Herz in die Hose gerutscht. Danach war ich entgültig wach! 

Bei meiner letzten Pause mit Gummibärchen und dem Kampf gegen die Mücken. Kam ein Deutscher angeradelt. Gleiche Fahrradtaschen vorne und hinten wie ich, sogar die gleichen Farben. Er hat mich gefragt ob was kaputt ist und hat angehalten. Haben dann kurz erzählt, wos für jeden hingeht. Er kommt aus dem Ulmer Land ist so 55-60 Jahre und ist auf dem Rückweg vom Nordkap. Er ist über Norwegen hochgefahren und fährt jetzt über Schweden wieder nach Hause. Insgesamt fast 8000km in 3-4 Monaten! Total krass. Schön endlich mal noch Verrücktere zu treffen. Leider war das Gespräch recht kurz, weil uns die scheiß Mücken sowas von genervt haben, so dass jeder seinen Weg weiter fuhr. Ich hab mich nochmal umgedreht und mir gedacht, na viel Spaß bei dem Weg, der da kommt. Bin nämlich gerade eine 3km lange Abfahrt runter und hab mit meinem Rad und Gepäck 64km/h drauf bekommen. Also muss es schon ein bisschen steiler sein 😉. 


Der neue Rekord steht bei 182km. So weit bin ich heute gefahren. Unfassbar! Und das nach 25 Tagen Fahrradfahren. Am Ende ging es gut bergab und ich musste nicht so hart kämpfen. Dafür geht's morgen gleich zum Start bergauf. Es ist total verrückt was mein Körper und Geist zusammen leisten können. Dabei muss ich feststellen, wenn der Kopf nicht gut drauf ist, gehen die Beine auch nicht. Die meisten Hürden die sich mir in den Weg stellen, finden im Kopf statt. Der Körper macht kaum Schwierigkeiten. Sogar mein Hintern ist besser. Vermutlich hab ich mittlerweile genug Hornhaut am Hintern! 

Jetzt geht es wirklich langsam auf die Zielgerade und es ist schon greifbar nahe. Nur noch ca. 16 Std. Fahrrad fahren und ich bin am Ziel! 



Tag 26: Ab ans Nordkap, Karasjok, die Route 

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